Fahrerlose Autos und die Cloud: Ohne Vertrauen keine Revolution


Ohne hochverfügbare Daten aus der Cloud müssen fahrerlose Autos in der Garage bleiben. Und nur wenn auch hier 100prozentige Sicherheit garantiert ist, kann diese Technologie den Verkehr revolutionieren.

Ohne hochverfügbare Daten aus der Cloud müssen fahrerlose Autos in der Garage bleiben. Und nur wenn auch hier 100prozentige Sicherheit garantiert ist, kann diese Technologie den Verkehr revolutionieren.

Das Weiße Haus veröffentlicht Richtlinien für den Einsatz autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen. Auf britischen Strassen sind erstmals fahrerlose Autos mit Passagieren unterwegs. Der Fahrdienst Uber hat in Pittsburgh vier fahrerlose Autos in Betrieb genommen. Nimmt man die Berichterstattung der vergangenen Wochen als Indikator, dann haben Autos mit Fahrern bald ausgedient – und statt dem Menschen übernehmen autonome Fahrzeuge selbst das Steuer.

Diese selbstfahrenden Autos sind nicht nur eine Ansammlung innovativer Technologien. Sie sind das Ergebnis von smarten Algorithmen, die aus vergangenem Verhalten lernen und auf der Basis unzähliger weiterer Datenquellen in Echtzeit Entscheidungen treffen. Sie erfahren rechtzeitig, wo es staut und wählen deshalb eine neue Route. Sie sind darüber informiert, dass hinter der nächsten Kurve möglicherweise Glatteis lauert und drosseln die Geschwindigkeit. Und wenn Gegenverkehr naht, wissen sie das dank vernetzter Sensoren schon lange bevor ein Mensch diesen wahrnehmen könnte.

Fahrerlose Autos benötigen hochverfügbare Daten aus der Cloud 

Weniger Unfälle und ausgeruhte Menschen am Ende der Fahrt – das sind die Vorteile, die sich Hersteller, Technologiefirmen und auch Entscheidungsträger in der Politik von fahrerlosen Autos erhoffen. Dass das Fahren mit dem autonomen vernetzten Auto der Zukunft sicherer und komfortabler ist, gilt als sicher.

Doch auf dem Weg dorthin müssen noch viele offene Fragen geklärt werden. Sind wir bereit, Bereiche zu automatisieren, in denen Leben auf dem Spiel stehen? Wie werden sich das Rechtssystem und das Versicherungswesen an die neue Technologie anpassen? Und vor allem: Was ist mit all den Daten, die nötig sind, um Fahrzeuge ohne Piloten sicher durch eine Stadt navigieren zu lassen?

Damit fahrerlose Autos die Serienreife erreichen, benötigen sie in Echtzeit – also mit maximal wenigen Millisekunden Verzögerung – ein digitales Abbild des aktuellen Verkehrsgeschehens. Die Systeme müssen im Ansatz erkennen, wenn andere Fehler machen oder Hindernisse drohen. All das kann nur mit der Hilfe von Daten geschehen, die in der Cloud verknüpft und verarbeitet werden. So können Autos nicht nur lokal untereinander Informationen austauschen, sondern diese auch allen anderen zur Verfügung stellen.

Der Durchbruch autonomer Autos hängt auch von der Sicherheit der Daten ab

Die heutigen Mobilfunknetze sind für den selbstfahrenden Verkehr noch zu langsam. Die Telekommunikationsindustrie entwickelt allerdings bereits die nächste Mobilfunkgeneration 5G. Sie wird Daten 1000-mal so schnell übertragen können wie heute 4G. Ihre Reaktionszeit wird unter 5 Millisekunden liegen – nur das kann die Sicherheit auf der Strasse garantieren.

Ob Menschen allerdings eine technologische Innovation akzeptieren und zum Teil ihres Alltags werden lassen, hängt vor allem davon ab, ob sie Vertrauen darin haben. Dieses Vertrauen ist beim fahrerlosen Auto allerdings nicht allein mit der Gewissheit hergestellt, sicher von einem Ort zum anderen gebracht zu werden. Es ist auch eine Frage des Datenschutzes. Wie sorgt man dafür, dass Autos nicht gehackt werden? Wer hat das Recht zu erfahren, wo und wie ich mich durch die Welt bewege? Wem gehören meine Datenspuren – dem Autohersteller oder mir, dem Autobesitzer? Und wo werden alle diese Daten verarbeitet und gelagert? In einer Cloud in Übersee oder doch in einer Cloud im sicheren europäischen Datenhafen?

Fest steht: Fahrerlose Autos können unser Leben verändern. Doch dies gelingt nur, wenn Menschen sicher ans Ziel kommen – und dafür müssen auch deren Daten sicher verarbeitet und gespeichert werden.

Über den Autor

Prodosh Banerjee

Prodosh Banerjee

CEO | Geschäftsführer

Prodosh hat in den Bereichen Softwareentwicklung und IT-Betrieb für Unternehmen wie UBS, SWX Swiss Stock Exchange (jetzt SIX), Grapha Informatik, IBM Software Laboratories und Telekurs (jetzt SIX) in verschiedenen Rollen gearbeitet: Führungskraft, Projektmanager, Programmierer, Betriebsleiter.

Seine Ausbildung umfasst einen Master of Systems/Informatik (M.S.) sowie einen Bachelor of Science (B.Sc.) in Physik.

Sein Schwerpunkt lag auf Innovationen in der IT, um deren Anwendungsbereich von der Erfüllung interner Unternehmensanforderungen auf mehr digitale Interaktionen mit Kunden und Lieferanten zu erweitern. Seine Mission ist es, den Kunden die Vorteile der Informationstechnologie und Digitalisierung einfach nutzbar, schnell und zuverlässig zur Verfügung zu stellen.

Weitere Interessen: Jazz & Kunst

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